Muss ich meine PV-Anlage reinigen, oder erledigen das Regen und Schnee?
Die Solarmodule sind ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Neben der Sonne wirken Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee und Wind auf die Solarmodule ein. Zusätzlich sind die Anlagen Verschmutzungen durch Vogelkot, Blütenstaub, Laub, Baumnadeln, Staub, Moos und Flechten ausgesetzt.
- Selbstreinigung durch Regen und Schnee?
- Wie oft müssen die Module gereinigt werden?
- So können Sie Ihre Photovoltaikmodule reinigen
Inhaltsverzeichnis
Autor: Dipl.-Ing. Rudolf Raymann
100% Eigentümer der raymann kraft der sonne photovoltaikanlagen gmbh. Absolvent der Universität für Bodenkultur und der Technischen Universität Wien. Erfahrung im Bereich der Erneuerbaren Energien seit 1999. Jahrelange Erfahrung in der Dachbranche. Erster geprüfter Photovoltaiktechniker und Planer in Österreich 2006. Energieberater. Prüfer und Vortragender an der Donauuniversität. Vortragender an der Technischen Universität Wien und an der Wirtschaftsuniversität Wien, etc.
Der Zweck, den Photovoltaik-Anlagen erfüllen, ist es, aus der natürlichen Energiequelle Sonne, Solarstrom zu gewinnen. Sei es für den Eigengebrauch oder im Hinblick auf eine Einspeisungsvergütung. Naturgemäß sind die Photovoltaikmodule im Freien montiert, vorwiegend auf Dächern, um eine maximale Effizienz bei der Energiegewinnung aus der Sonne zu erzielen.
Die Solarmodule sind ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Neben der Sonne wirken Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee und Wind auf die Solarmodule ein. Zusätzlich sind die Anlagen Verschmutzungen durch Vogelkot, Blütenstaub, Laub, Baumnadeln, Staub, Moos und Flechten ausgesetzt. Dabei kommt es insbesondere auf den Standort und die Umgebung der PV-Anlage an. In der Nähe von Mastställen und Geflügel-Betrieben gibt es beispielsweise eine höhere Staubentwicklung und somit auch eine stärkere Verunreinigung der Module.
PV-Anlage reinigen – Selbstreinigung durch Regen und Schnee?
Hochwertige Photovoltaikanlagen reinigen sich teilweise selbst. Je nach Neigungswinkel des Daches sorgen Regen und Schnee dafür, dass Schmutz von der Oberfläche der Anlage weggeschwemmt wird. Es lässt sich sagen, dass ab 12 Grad Neigung eine Selbstreinigung stattfindet. Somit sind Schrägdächer im Hinblick auf den Reinigungseffekt durch z. B. Regenwasser bei der Installation einer Solar-Anlage zu bevorzugen.
Besonders in den Rahmen und Rändern der Module kann sich jedoch Schmutz festsetzen, der durch manuelle Reinigung entfernt werden muss.
PV-Anlage reinigen – Wie oft müssen die Module gereinigt werden?
Wann eine Photovoltaikanlage gereinigt werden sollte, ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Ist der Ertragsverlust durch Verschmutzungen einer Solaranlage höher als die Kosten einer Reinigung, zahlt es sich für den Anlagenbetreiber in jedem Fall aus, die Verunreinigungen zu entfernen.
Überprüft man als Betreiber einer Solaranlage regelmäßig die Ertragsergebnisse, lässt sich schnell erkennen, ob es einen Rückgang des Ertrags gegeben hat. Auch kann man die Ergebnisse mit Werten aus verschiedenen Datenbanken vergleichen. Hat man schon Werte aus dem Vorjahr gesammelt, so ist es sinnvoll, diese zu überprüfen. Oder schauen Sie sich die Rechnung Ihres Netzbetreibers aus dem Vorjahr an und ziehen Sie einen Vergleich.
Mit bloßem Auge lässt sich nicht bestimmen, ob eine Photovoltaikanlage gereinigt werden muss. Aussagekräftige Studien zu dem Thema, inwieweit Schmutz den Ertrag beeinflusst, gibt es leider auch nicht. Erhebungen in Deutschland schwanken zwischen 1 % und 30 % und liefern somit auch keine verlässlichen Zahlen.
Im Groben lässt sich sagen, dass eine Solaranlage alle 2 Jahre gereinigt werden sollte. Bei besonderen Umweltverhältnissen (Umgebungsschmutz) kann eine Reinigung der Anlage auch 1-2 Mal im Jahr notwendig sein.
PV-Anlage reinigen – So können Sie Ihre Photovoltaikmodule reinigen
Die Oberflächen der Solarmodule bestehen aus Spezialglas. Sie sind oft mit einer unsichtbaren und sehr dünnen Antireflexschicht ausgestattet. Die Module der Anlagen können daher nicht wie normales Glas gereinigt werden. Um keine Oberflächenschäden zu riskieren, müssen die Vorgaben der Modulhersteller unbedingt befolgt werden.
Für die Reinigung der Anlage wird in den meisten Fällen entmineralisiertes Leitungswasser verwendet. Dieses ist ohne jegliche Chemikalien und somit ökologisch abbaubar. Weiters trocknet es schneller als normales Wasser, hinterlässt keine Schlieren und wirkt neuerlichen Verschmutzungen entgegen.
Zum Reinigen selbst werden in den meisten Fällen Teleskopstangen mit Reinigungsbürsten genutzt. Die Borsten dieser Bürsten müssen weich sein, um die Oberflächen der Module nicht zu beschädigen.
PV-Anlage reinigen – ACHTUNG! Gefahren bei der Reinigung
Sollten Sie sich dazu entscheiden, Ihre Photovoltaik-Anlage in Eigenregie selbst zu reinigen, müssen Sie Folgendes beachten:
- Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen, z. B. Sicherung am Dach.
- Steigen Sie nicht auf die Solarmodule. Auch knien ist nicht erlaubt. Die empfindlichen Solarzellen könnten unter der Oberfläche brechen.
- Ihre Photovoltaikanlage ist ein elektrisches System. Bei unsachgemäßem Kontakt mit Wasser kann es zu Stromschlägen oder Kurzschlüssen kommen.
PV-Anlage reinigen – Was kostet eine Reinigung durch einen Fachmann?
Der Preis für die Reinigung einer Photovoltaikanlage richtet sich insbesondere nach den Gegebenheiten vor Ort: Wie groß ist die Fläche der Anlage? Wie stark ist die Verschmutzung? Wie gut kommt man zu den Modulen?
Zögern Sie nicht und holen Sie sich ein unverbindliches Angebot von einem Fachmann ein. Dadurch erhalten Sie einen genauen Überblick über die Kosten.
